Zum zwölften Mal bietet die SXSW Startups aus aller Welt die Gelegenheit auf sich aufmerksam zu machen. Wegen der Corona-Krise entfällt 2021 die Reise nach Austin, Texas zum größten Kreativ- und Digitalfestival der Welt. Das muss aber kein Nachteil sein, im Gegenteil. Wir verraten euch, wie er euch für den virtuellen Wettbewerb SXSW Pitch qualifizieren könnt.
Der SXSW Pitch ist ein zentraler Bestandteil der SXSW Online, der Digitalversion des legendären Festivals. Stattfinden wird das Finale des Wettbewerb am 17. und 18. März 2021, allerdings nicht wie in den letzten Jahren im Hilton in Downtown Austin, sondern virtuell per Streaming. Es fehlt also das Flair eines Live-Events, dafür entfällt der Aufwand einer Reise in die USA – für manche vielleicht sogar zusätzliche Motivation ihr Glück zu versuchen. Bevor Startups die Chance bekommen, sich vor einer dreiköpfigen Jury zu präsentieren, müssen sie allerdings einen aufwendigen Bewerbungsprozess durchlaufen und folgende Kriterien erfüllen:
- Das Produkt oder die Dienstleistung eines Startups darf nicht vor dem 17. März 2019 auf den Markt gewesen sein.
- Die Veröffentlichung des Produkts oder der Dienstleistung sollte nicht nach dem 17. Juni 2021 liegen.
- Jedes Startup darf nur ein Produkt oder eine Dienstleistung einreichen.
- Die Gründerinnen und Gründer eines teilnehmenden Unternehmens müssen zumindest Teile des Startups besitzen.
- Es ist nur die Teilnahme an einem der SXSW-Wettbewerbe erlaubt.
- Das Startup darf bisher nicht mehr als 10 Millionen US-Dollar an Finanzierungen erhalten haben.
Acht Kategorien zur Auswahl
Zumindest diese Hürden sollten nicht allzu schwer zu nehmen sein. Außerdem muss ein Startup in eine der folgenden acht Kategorien passen:
- Artificial Intelligence, Robotics & Voice Hier sind Lösungen gefragt, die mit künstlicher Intelligenz, Robotertechnologie oder Sprachsteuerung arbeiten.
- Enterprise & Smart Data Alles, was die Sammlung und Analsyse von Daten verbessert und dadurch Prozesse in Unternehmen erleichtert.
- Entertainment, Gaming & Content Hier sind weniger kreative Inhalte gefragt, sondern eher neue Wege, diese zu produzieren und distribuieren. Auch Virtual Reality und verwandte Technologien fallen in diese Kategorie.
- Future of Work Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus? Auch hier sind vor allem technologische Lösungen gefragt.
- Health, Wearables & Wellbeing Gesundheit, Fitness, Ernährung, Sport – alles, was dem menschlichen Wohlbefinden gut tut, hat hier seinen Platz.
- Smart Cities, Transportation & Logistics Wie sieht die Stadt der Zukunft aus, wie lassen sich Mobilität und Warentransport besser organisieren? Das sind die großen Themen hier.
- Social & Culture Hier ist das Themenspektrum besonders weit gefasst und schließt alle Bereiche ein, die menschliches Zusammenleben ausmachen: soziale Medien, Reisen, Umwelt- und Klimaschutz, E-Commerce und vieles mehr.
- Innovative World Technologies Ihr meint, mit eurem Startup in keine der bisherigen Kategorien sie richtig zu passen? Kein Problem, hier findet ihr euren Platz. Fintech, Blockchain, Raumfahrt, Nanotechnologie, Quantencomputer und noch viel mehr – alles geht.
Pro Kategorie gehen sechs Teams an den Start, also insgesamt 48. Die Bewerbungsphase läuft noch bis zum 8. Januar 2021, ab dem 25. November beträgt die Anmeldegebühr 59 US-Dollar. Das kann gut angelegtes Geld sein, denn eine Finalteilnahme kann Ruhm und Reichtum bringen. Von den 553 Startups, die seit 2009 dabei waren, haben über 80 % Finanzierungsrunden im Gesamtwert von 7,6 Milliarden US-Dollar abgeschlossen. 18 % wurden von Unternehmen wie Google, British Telecom oder Apple übernommen. Zwei deutsche Startups konnten bisher den Sieg in ihren Kategorien davontragen: Tinnitracks aus Hamburg 2015 im Bereich Health und Splash aus Berlin 2017 für eine VR-App.
Insidertipps für eine erfolgreiche Bewerbung – und Freicodes!
Viele Startups werden sich in mehreren Kategorien wiederfinden. Hier gilt es abzuschätzen, in welcher man sich am besten aufgehoben fühlt und die besten Chancen ausrechnet. Die Finalplätze vergibt ein breit aufgestelltes Advisory Board. Dem gehört auch Sanja Stankovic an, eine der Gründerinnen von german.innovation. Sie bringt jahrelange SXSW-Erfahrung mit und hat für alle Bewerber ein paar Tipps zusammengestellt:
- Den ersten und oft schon entscheidenden Eindruck vermittelt die Kurzbeschreibung. Formuliert hier so klar, eindeutig und allgemeinverständlich wie möglich und stellt das Einzigartige an eurem Produkt heraus.
- Kurze, prägnante Erklärvideos helfen, das Produkt besser zu verstehen.
- Listet alle Preise auf, die ihr gewonnen, und alle Förderprogramme, an denen ihr teilgenommen habt. So könnt ihr belegen, dass euer Startup schon viel positives Feedback erhalten hat.
- Auch namhafte und branchenerfahrene Mentoren und Unterstützer sind eine hilfreiche Referenz.
- Gebt bei der Nennung der Teammitglieder deren Ausbildungs- und Berufshintergrund mit an um zu zeigen, dass bei euch die Kompetenzen breit gestreut sind.
- Füllt den Bewerbungsbogen sorgfältig aus und vermeidet möglichst Antworten nach Schema F.
Wenn ihr noch mehr Tipps braucht, könnt ihr euch gerne bei german.innovation melden. Wir schauen uns die Bewerbung vorab an und geben euch hilfreiches Feedback. Außerdem haben wir ein paar Freicodes auf Lager, mit denen ihr die Anmeldegebühr spart! Schreibt einfach eine Mail an: sanja@german.innovation.org.
Beitragsbild: Gruppenfoto der Pitchfinalisten 2018
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